Stellenwert und qualitative Voraussetzungen der Magnetresonanztomographie für die Therapieplanung beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom – interdisziplinäre Empfehlungen
Zeitschrift für Gastroenterologie, Vol. 58, Juni 2020, S. 577-582
U.Attenberger et al., Mannheim
Zum sofortigem operativem Vorgehen bei Vorliegen eines Rektumkarzinoms gelten folgende MRT-Kriterien: Tumorinfiltration von weniger als 5 mm ins perirektale Fettgewebe, nicht bedrohter Resektionsrand, keine positiven Lymphknotenmetastasen, keine extramurale Veneninfiltration. Weiterhin diagnostiziert die MRT therapierelevante Risikostrukturen, wie die mesorektale Faszie. Bei MRT-Nachweis einer Tumorinfiltration in das mesorektale Fettgewebe wird zunächst eine neoadjuvante Chemotherapie empfohlen.
Auf dem Boden optimierter Bildgebung sind heute die Therapieangebote für Patienten mit einem Rektumkarzinom (RK) deutlich differenzierter geworden. In den S3-Leitlinien wird beim lokal fortgeschrittenem RK (Stadium II und III), dessen Unterrand innerhalb der unteren zwei Drittel liegt, zunächst eine neoadjuvante Radiochemotherapie (RCHT) z.B. auf Basis von 5-Fluorouracil empfohlen. Continue reading „Stellenwert und qualitative Voraussetzungen der Magnetresonanztomographie für die Therapieplanung beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom – interdisziplinäre Empfehlungen“